„Jeder soll nach seiner Façon selig werden.‟ – Exkursion nach Schloss Sanssouci

Dieser geflügelte Ausspruch König Friedrichs II. von Preußen aus dem Jahre 1740 – das Jahr, in welchem Friedrich mit dem durch ihn angezettelten Ersten Schlesischen Krieg unverhohlen sein Machtstreben innerhalb der europäischen Großmächtebalance in die Tat umsetzte -, der die Toleranzpolitik Preußens gegenüber den meisten Konfessionen der damaligen Zeit in eine griffige Formel packte, war auch das Motto für die fast 37 Schülerinnen und Schüler der Grund- und Leistungskurse Geschichte des 12. Jahrgangs für ihre Exkursion nach Potsdam am 04. Juni 2019. Nach „anstrengendem“ Aufstieg – immerhin maß das Thermometer an diesem Vormittag an die 30° C – Richtung Schloss, das sich bei näherer Betrachtung überraschenderweise für die Schülerinnen und Schüler eher als „Schlösschen“ herausstellte, und dem üblichen organisatorischen Vorgeplänkel hieß es erstmal, sich in Geduld zu üben, bis den wartenden Besuchermassen in übersichtlich abgezählten Gruppen jeweils Zugang zu den Räumlichkeiten des Rokokoschlosses gewährt wurde. Ausgestattet mit Audioguides erkundeten die Schülerinnen und Schüler die elf vorgestellten Gemächer des ausdrücklich von Friedrich II. nicht als Repräsentativbau, sondern als privates Wohnschloss konzipierten Bauwerkes. Auch wenn es zwischen König Friedrich und seinem Architekten Georg Wenzeslaus von Knobelsdorff häufig Reibereien während der Erbauungsphase gegeben hatet, ist das Schloss doch ein gelungenes Ensemble aus bedächtlichem Rückzugs- und Erholungsort sowie geselligem Empfangsort für die Honoratioren aus Literatur, Philosophie, Kunst und Musik der damaligen Zeit geworden, welches den Schülerinnen und Schülern doch das Streben König Friedrichs II. nach Symbiose zwischen Staat und Kultur in der Zeit des aufgeklärten Absolutismus näher gebracht haben dürfte.

 

Verfasst von Hr. Ulrich, redigiert durch Hr. Dubiel